JIMMY FOX – magischer Volltreffer-Sternbaum

Titel: Jimmy Fox – Magischer Volltreffer (Leider voll aufs Auge)
Text und Illustration: Nico Sternbaum
Thema: Tagebuch, Alltag, Comics, verrückte Familie
empfohlenes Lesealter: ab 8 (schwache Leser*innen bis ca. 10 Jahre)

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Schon das Cover verrät es: Das Buch richtet sich (nicht nur, aber in erster Linie) an Lesemuffel.
Ein ganzes Jahr begleiten wir Jimmy Fox, der nach einem kleinen Unfall mit Papas Zauberstab mit einer Augenklappe herumlaufen muss, und der deswegen statt des geplanten Comicbuchs ein Tagebuch mit nach Hause nimmt. Jimmys Vater arbeitet als Zauberer – wobei er sich ziemlich ungeschickt anstellt– , Jimmys Mama ist Pilotin und so gut wie nie zu Hause. Jimmys Oma wiederum ist Erfinderin in Rente und braut ganz schön gefährliche Wässerchen. Außerdem ist da Jimmys kleine Schwester Susi, eine Nervensäge sondergleichen, Jimmys Bruder Alex, der die meiste Zeit vor dem Computer sitzt,und natürlich begegnen wir Jimmys bester Freundin Lisa sowie seinem Kumpel Ole, als auch dem gemeinen Justin und seiner Clique. 
Damit man sich gleich von Anfang an auskennt, werden alle handelnden Personen eingeführt. 
Die Tagebucheinträge bestehen aus kurzen Texthäppchen und viel Zeichnungen, die Seiten sind optisch ansprechend gestaltet und die Geschichten „total abgefahren“, denn Jimmys Alltag ist – nun ja, ein bisschen ungewöhnlich, um es sanft auszudrücken. Wenn sein Papa etwa einen Tisch schweben lassen möchte, dann knallt der garantiert nicht nur bis zur Decke, sondern reißt gleich das ganze Dach mit. Und wenn Jimmys Freund Ole den Ball so richtig hoch wirft, kann man ihn des Nachts doch glatt durchs Teleskop im All schweben sehen. Im Haus der Foxes laufen im Übrigen viele weiße Kaninchen herum, im Garten wachsen nach Omas missglücktem Experiment Horror-Pflanzen, die Katze ist die mürrischste Katze der Welt, und wenn Jimmys Freundin Lisa zu viel Zucker erwischt, kann es schon mal passieren, dass sie sich im Zoo auf den Rücken eines Elefanten setzt und wie Tarzan brüllt. 
Man sieht also schon: Die Geschichten gehen ebenso durch die Decke wie der Tisch bei Papas Zaubershow. 
Jimmy selbst ist ein mürrischer Charakter, der seinen Papa peinlich findet und vor allem eines nicht möchte: in dessen Fußstapfen treten. Denn Jimmy will nicht Zauberer, sondern Comic-Zeichner werden. Sein Idol, den Jimmy bei einer Signierstunde kennenlernt, ist von Jimmys Tagebuch begeistert und ermutigt ihn, weiterzumachen. Also kritzelt und schreibt Jimmy weiter – denn wer weiß, vielleicht wird sein Comic-Tagebuch am Ende ja sogar gedruckt und in den Buchhandlungen aufgelegt! 

„Jimmy Fox – Magischer Volltreffer“ ist ein Buch, das Spaß macht und das vor allem wirklich häppchenweise gelesen werden kann. Selbst wenn das Buch mal länger liegen gelassen wird, kann man danach problemlos anknüpfen, ohne den roten Faden zu verlieren, denn die Handlung ist nicht kompliziert und man darf schon mal vergessen, was im letzten Kapitel passiert ist. Und gerade das ist ja vor allem für die Lesemuffel so wichtig. 

Je nach Können variiert das Lesealter, manche werden wohl schon mit 7 begeistert darin lesen, andere erst mit 9, manche werden es an 2 Nachmittagen durchhaben, andere lassen sich vielleicht Monate Zeit, um nur ab und an ein Stück weiterzulesen. Jimmy Fox ist ein Buch für all diese Kinder, Mädchen wie Jungen gleichermaßen, und ja, es eignet sich selbst noch für Zehnjährige, die sehr stockend lesen und denen die Lehrkraft zur Übung rät. Einfach, weil es so cool und lustig ist!

Nico Sternbaum: Jimmy Fox – Magischer Volltreffer, S.21/22; © Schneiderbuch, 2022

Einziger Kritikpunkt: Die zweite Hälfte des Jahres besteht aus viel weniger Einträgen als die erste. Da hätte ich es schön gefunden, das besser aufzuteilen. 

> dieses Buch habe ich auch für roterdorn.de rezensiert

Titel: Jimmy Fox – Magischer Volltreffer
(Leider voll aufs Auge)
Text und Illustration: Nico Sternbaum
Verlag: Schneiderbuch (HarperCollins)
Erscheinungsjahr: 2022
Seiten: 192
ISBN: 9783505150432

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